Das Element Scandium

Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über das Seltenerdelement

Name:  Scandium

Symbol:  Sc

Ordnungszahl:  21

Dichte:  2,99 g/cm3

Schmelzpunkt:  1.541 °C

Siedetemperatur:  2.831 °C

Scandium zählt zu den Übergangsmetallen im Periodensystem.

Einleitung

Grüne Energie: Scandium als wichtiger Baustein für die Energiewende

Ein kleiner Markt und ein durch Wasserstofftechnologien möglicherweise stark steigender Bedarf: Scandium gehört zu den Seltenerdelementen mit einem großen Versorgungsrisiko. Für die Gewinnung von grünem Strom könnte sich der Bedarf bis 2040 nahezu vervierfachen.

Scandium

Als Elektrolyt in bestimmten Elektrolyseuren kommen verschiedene Vertreter der Seltenen Erden wie Scandium zum Einsatz.

Scandium, KI-Darstellung

Entdeckungsgeschichte von Scandium zog sich über 66 Jahre

Der russische Chemiker Dmitri Iwanowitsch Mendelejew sah 1871 voraus, dass in dem von ihm maßgeblich mitentwickelten Periodensystem zwischen Kalzium und Titan ein bisher unbekanntes Element liegt. Die tatsächliche Entdeckung dieses unbekannten Elementes fand 1879 durch den Chemiker Lars Fredrik Nilson von der Universität Uppsala in Schweden statt. Er extrahierte es aus Euxenit, einem komplexen Mineral, das acht Metalloxide enthält. Nilson benannte es nach dem lateinischen Namen seiner nordischen Heimat Schweden: Scandium. In metallischer Form wurde das Seltenerdelement allerdings erst 1937 durch die deutschen Chemiker Werner Fischer, Karl Brünger und Hans Grieneisen mittels Elektrolyse aus einer Schmelze gewonnen, die neben Scandiumchlorid noch Lithium und Kalium enthielt.

Hauptanwendungsgebiete von Scandium

  • Wasserelektrolyse
  • Leuchtmittel
  • Luftfahrt
  • Metall-Legierungen
Nilson
Lars Fredrik Nilson, KI-Darstellung

Der Entdecker von Scandium

Lars Fredrik Nilson, Chemiker und Entdecker des Elements Scandium, lebte von 1840 bis 1899 in Schweden. Nilson war unter anderem Professor an der Universität in Uppsala. Neben seinen Erfolgen in der Chemie leistete er auch bedeutende Beiträge zur schwedischen Agrarwissenschaft und war Leiter der Landwirtschaftlichen Chemischen Experimentierstation in Stockholm.

Eigenschaften

Scandium ähnelt Aluminium in Gewicht und Aussehen

Das silbrige Metall Scandium läuft an der Luft an und verfärbt sich leicht gelblich. Es ähnelt Aluminium in Gewicht und Aussehen. Zusammen mit Yttrium nimmt Scandium eine Sonderstellung innerhalb der Seltenen Erden ein: Obwohl beide ähnliche chemische und physikalische Eigenschaften wie diese besitzen, unterscheidet sich die atomare Struktur von den restlichen Seltenen Erden, die als Lanthanoide bezeichnet werden.

Anwendungsgebiete

Viele Anwendungsgebiete und wichtiges Element für die Brennstoffzellentechnologie

Das wichtigste Anwendungsgebiet Scandiums ist die Brennstoffzellentechnologie. Sie ermöglicht die Stromerzeugung mittels chemischer Prozesse. Die bekannteste Form ist die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle, wie sie in Fahrzeugen vorkommt. Einsatz finden Brennstoffzellen zunehmend auch als Energiequelle in der Industrie. Verwendet werden dabei FestoxidbrennstoffzellenEnergiewandler, der unter anderem mit Wasserstoff, Biomethan oder Erdgas betrieben werden kann. (SOFC von engl. Solid Oxide Fuel Cell), in denen Scandium-dotiertes Zirkoniumdioxid als Elektrolyt benutzt wird. Der Scandiumbedarf für dieses Feld lag 2018 bei circa 55 Prozent der weltweiten Förderung. Laut Berechnungen der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) könnte der Bedarf im Jahr 2040 das 2,7-fache der Produktion von 2018 betragen.

Das Element findet aber auch in einer Reihe anderer Bereiche Einsatz. Beispielsweise wird es in der Beleuchtungstechnik eingesetzt, da es ein tageslichtähnliches Licht erzeugt. Außerdem schätzt die Luftfahrt Aluminium-Scandium-Legierungen aufgrund ihrer hohen Stabilität bei geringem Gewicht.

Wasserelektrolyse

Durch Grünen Wasserstoff sollen energieintensive Industrien und der Schwerlastverkehr klimafreundlicher werden. Hergestellt wird er durch Wasserelektrolyse mittels Ökostrom. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft steigert die Nachfrage nach Seltenen Erden für Elektrolyseure.

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Leuchtmittel

Für die Herstellung klassischer Leuchtstoffröhren wie auch moderner Energiesparlampen und LED-Leuchten werden Seltene Erden verwendet. Die Rohstoffe kommen zudem in Geräten mit Bildröhren zum Einsatz, aber auch in Tablets und Smartphones, wo sie die roten Farbpixel erzeugen.

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Luftfahrt

Seltenerdhaltige Metall-Legierungen in Tragflächen und Rumpf machen Flugzeuge leichter und erhöhen so die Reichweite durch geringeren Kraftstoffverbrauch. Vor allem aber sind Seltene Erden in Permanentmagneten verbaut, die in den Motoren von Flugzeugelektronik und -fahrwerk stecken.

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Metall-Legierungen

Metall-Legierungen sind Verbindungen metallischer Werkstoffe. Moderne Legierungen enthalten oftmals Seltene Erden zur Verbesserung ihrer Eigenschaften und werden unter anderem in Flugzeugmotoren und Zündsteinen eingesetzt.

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Vorkommen

Scandium-Bedarf könnte sich laut Studie nahezu vervierfachen

Elementar tritt das silbrig-weiße Scandium nicht auf, sondern findet sich in kleinen Mengen in über 800 Mineralien. Als Begleitelement kommt Scandium in diesen Mineralien in Gehalten von etwa 0,5 bis 100 ppm vor. Das wichtigste scandiumhaltige Erz ist ThortveititSelten vorkommendes, hartes Mineral benannt nach dem norwegischen Geologen Olaus Thortveit.. Die genaue jährliche Fördermenge ist aufgrund einer uneinheitlichen Datenlage nicht klar definierbar. Derzeit werden in verschiedenen Quellen jährliche Fördermengen von etwa zehn bis 20 Tonnen Scandium angegeben, die DERA ging 2021 von 14 bis 16 Tonnen aus. China war 2021 das bedeutendste Förderland mit zehn Tonnen Scandium pro Jahr. Dies entspricht mehr als 75 Prozent der gesamten Produktionsmenge. Wie auch die übrigen Seltenerdelemente wird Scandium aufgrund der niedrigen Konzentrationen, in denen es primär vorkommt, nur als Neben- oder Beiprodukt der Gewinnungsprozesse von Eisenerz, Titan, Zirkonium, Uran, Kobalt, Nickel und Apatit gewonnen.

Deutlich höhere Produktionsmenge umsetzbar

Laut DERA scheint mittelfristig eine deutliche Steigerung der jährlichen globalen Produktionsmenge an Scandium realisierbar. Offen bleibe aber, ob die steigende Nachfrage gedeckt werden könne, denn bisher hätten die relativ geringe Produktion und ein gleichzeitig hoher Preis einem flächendeckenden Einsatz im Wege gestanden. Bis 2040 könnte die Nachfrage auf bis zu 72 Tonnen steigen, allein durch die Nutzung in Brennstoffzellen, so die DERA weiter.

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