Zum ersten Mal seit 2017 besucht ein chinesischer Premierminister Australien.

Der chinesische Premierminister Li Qiang traf sich am Montag mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese in Canberra zu Gesprächen über Themen wie Handel, Militär, erneuerbare Energien und kritische Mineralien. Li hat am Sonntag seinen viertägigen Besuch in Down Under begonnen, bei dem seine Delegation auch mit australischen Wirtschaftsvertretern zusammentreffen wird. Es ist das erste Mal seit 2017, dass ein chinesischer Premierminister Australien besucht, da die Beziehungen zwischen den beiden Ländern schwierig sind. Albanese und Li planen mehrere Memoranden und Vereinbarungen zu unterzeichnen, um den Dialog und die Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Bergbau, saubere Mobilität, Bildung, Militär und Handel zu stärken, sagten hieß es auf der Pressekonferenz.

Australiens Ressourcen stehen im Mittelpunkt

Albanese zufolge ist China nach wie vor der mit Abstand größte Handelspartner Australiens. Beide Länder spielen eine wichtige Rolle für die Sicherheit und den Wohlstand in der Region, sagte er. China dominiert die globale Industrie für kritische Mineralien wie Seltene Erden, insbesondere bei der Raffination und Verarbeitung. Die enormen Ressourcen Australiens sind für die Volksrepublik immer wichtiger geworden, das Land ist etwa Chinas Hauptquelle für Eisenerz und chinesische Unternehmen haben Milliarden in Bergbauprojekte in Down Under investiert. Auch Staaten, die sich unabhängiger vom Branchenprimus China machen wollen, sind zunehmend an Australiens Rohstoffen interessiert. Erst letzten Monat unterzeichneten die Europäische Union und Australien eine Partnerschaft zur Verbesserung der Zusammenarbeit bei kritischen Mineralien (wir berichteten).

Der Besuch von Li in dieser Woche wirft die Frage auf, ob Australien weiterhin chinesische Investitionen in den Sektor der kritischen Mineralien akzeptieren wird. Anfang dieses Monats hatte der australische Schatzmeister Jim Chalmers einen mit China verbundenen Fonds angewiesen, seinen Anteil an einer australischen Seltenerdmine zu verkaufen, nachdem im Mai strengere Überprüfungen ausländischer Investitionen angekündigt worden waren.

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