Forscher der britischen Aston University erzielen 99-prozentige Erfolgsquote in Labortests.

Das Osteosarkom ist der häufigste bösartige Knochentumor. Bis zu zwei Drittel der Betroffenen sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Die durchschnittliche Überlebensrate in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose liegt heute mit Chemotherapie bei bis zu 70 Prozent. Seit den 1970ern hätten sich diese Raten jedoch kaum verbessert, schreibt die Aston University im britischen Birmingham. Drastisch reduziert seien die Überlebensraten, wenn das Osteosarkom wiederkehre, und der primäre Knochenkrebs erhöhe zudem die Gefahr von Knochenbrüchen.

Ein Forschungsteam der Aston University hat jetzt eine neue mögliche Behandlung entwickelt, die in Labortests eine 99-prozentige Erfolgsquote bei der Abtötung von Knochenkrebszellen zeigte. Dabei wurden bioaktive Gläser – ein Füllmaterial, das sich mit Gewebe verbinden und die Festigkeit von Knochen und Zähnen verbessern kann – mit dem Technologiemetall Gallium dotiert. Die hergestellten Gläser seien hochtoxisch, schreiben die Forscher in der Studie, die im Fachjournal Biomedical Materials veröffentlicht wurde. Die „gierigen“ Krebszellen würden das Material aufsaugen und sich somit selbst abtöten; gesunde Zellen blieben hingegen unbeeinträchtigt.

Zusätzlich könnte die Methode sich zur Regeneration kranker Knochen eignen. Nachdem die bioaktiven Gläser in einer simulierten Körperflüssigkeit inkubiert wurden, konnten nach sieben Tagen die ersten Stadien der Knochenbildung nachgewiesen werden, heißt es in der Pressemitteilung.

Nach diesen ersten „sehr vielversprechenden Ergebnissen“, so die Wissenschaftler, hoffen sie auf weitere Forschungsgelder, um ihre Arbeit weiterzuführen zu können. Ziel sei eine wirksame und lokalere Behandlung mit weniger Nebenwirkungen, so Studienleiter Professor Richard Martin.

Wie Rohstoffe die Krebstherapie voranbringen: Auch in einer anderen Forschungsarbeit, über die wir vor über zwei Jahren berichteten, zeigte Gallium sich wirksam bei der Abtötung von Krebszellen, hier standen Hirntumoren im Fokus. Auch das Edelmetall Ruthenium könnte neue Hoffnung für Krebspatienten bieten. Rhenium hingegen wird seit einigen Jahren erfolgreich lokal gegen weißen Hautkrebs eingesetzt.

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