Maßnahmenpapier mit Industrie erarbeitet.; Abhängigkeit bei Magneten verringern

Die deutsche Windenergiebranche steckte in den letzten Jahren in der Krise, trotz des Booms Erneuerbarer Energien. Mittlerweile mehren sich jedoch die Anzeichen, dass die Industrie auf dem Weg der Besserung ist. Um wettbewerbsfähig zu bleiben bzw. zu werden, hat sich in dieser Woche Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck mit Vertreterinnen und Vertretern europäischer Windturbinenhersteller ausgetauscht. Ergebnis ist ein Maßnahmenpapier, das fünf Themenkomplexe enthält. Angegangen werden soll unter anderem die starke Abhängigkeit von Permanentmagneten, die in Windkraftanlagen bei der Umwandlung der Drehbewegung in elektrische Energie zum Einsatz kommen. Die Komponenten stammten zu mehr als 90 Prozent aus China, heißt es in dem Dokument. Bis Ende 2024 bzw. Anfang 2025 ist die Erstellung einer „Roadmap“ geplant, um die Abhängigkeit schrittweise zu verringern.

Chinesische Hersteller stehen zudem im Fokus von Punkt Fünf des Strategiepapiers. Dabei geht es um die Finanzierung von Projekten durch öffentliche Banken. Diese gelte es zu überprüfen, wenn chinesische Produzenten von Transformationstechnologien (mit)finanziert werden sollen, die in Konflikt mit nationalen oder europäischen industriepolitischen Interessen stehen, aber z. B. auch unter Verdacht stehen, den Wettbewerb zu verzerren. Im April dieses Jahres leitete bereits die Europäische Kommission eine Untersuchung ein, da vermutet wurde, dass chinesische Windkraftanlagenhersteller übermäßig von staatlichen Hilfen profitieren.

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