Bürokratie abbauen und Recycling bereits im Produktdesign verankern: VDM und BDSV veröffentlichen Positionspapier zum Batterierecycling.

Um die Rohstoffversorgung für die Elektromobilität zu stärken, fordern der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) und die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) bessere politische Rahmenbedingungen für nachhaltiges Batterierecycling. Angesichts der zunehmenden Produktion von Elektrofahrzeugen und wachsender Mengen an Altbatterien sollte die Automobilindustrie stärker in die Pflicht genommen werden, heißt es in einem Positionspapier.

So müsse die Recyclingfähigkeit bereits im Produktdesign verankert werden, um Problemen bei der Demontage und Qualitätsverlusten bei den zurückgewonnenen Materialien vorzubeugen. Weiterhin gelte es Regularien zu harmonisieren und den bürokratischen Aufwand zu verringern, sowohl bundesweit als auch auf EU-Ebene. Die Einstufung von Batterien aus dem Ausland etwa unterscheide sich je nach Bundesland, sie würden entweder als gefährlicher oder aber als grün gelisteter Abfall gesehen, führen die Verbände als Beispiel auf.

Auch brauche es mehr Verarbeitungskapazitäten für die sogenannte Black Mass oder Schwarzmasse, ein Zwischenprodukt des Batterierecyclings, das wertvolle Metalle wie Nickel, Kobalt und Lithium enthält. VMD und BDSV sprechen sich zudem für Unterstützung bei Investitionen sowie schnellere Genehmigungen aus und begrüßen in diesem Zusammenhang den kürzlich beschlossenen Rohstofffonds der Bundesregierung (wir berichteten).

Batterien und viele der dafür benötigten Rohstoffe werden in Asien, hauptsächlich in China, produziert. Um die starke Importabhängigkeit zu reduzieren, sieht der dieses Jahr in Kraft getretene Critical Raw Materials Act der EU neben heimischem Abbau auch mehr Recycling vor. Auf Seiten der Industrie sind bereits verschiedene Projekte gestartet oder in Planung, wie die Förderung von Lithium im deutschen Oberrheingraben durch das australische Lithium-Unternehmen Vulcan Energy.  Auf Sardinien will der Bergbau-Riese Glencore Europas größte Batterie-Recyclinganlage bauen und auch ein weiteres, erst diese Woche bekannt gewordenes Vorhaben soll eine Lücke in der Wertschöpfungskette schließen. Teilweise werden die Projekte mit EU-Mitteln gefördert, wie der Bau einer Batteriefabrik des schwedischen Konzerns Northvolt in Deutschland.

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