Das Unternehmen errichtet ein Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie eine Demo-Anlage. Rohstoffe sollen aus Bergbauabfällen extrahiert werden.

Das staatliche schwedische Bergbauunternehmen LKAB hat den nächsten Schritt zur Diversifizierung seines Geschäfts mit kritischen Mineralien angekündigt. Das auf Eisenprodukte spezialisierte Unternehmen will umgerechnet 75 Millionen US-Dollar in ein Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie eine Demonstrationsanlage in der schwedischen Hafenstadt Luleå investieren. Dort soll der Fokus darauf liegen, Phosphor und Seltene Erden aus Material zu extrahieren und zu verarbeiten, das derzeit in LKABs Eisenerzminen als Hinterlassenschaft anfällt. Diese früher als Abfall betrachteten Überreste enthalten dem Unternehmen zufolge große Mengen an schwer zu gewinnenden kritischen Mineralien. Mit den beiden Anlagen will LKAB mehr von dem Material, das es bereits abbaut, nutzbar machen. Sie sollen bis Ende 2026 betriebsbereit sein.

Die Anlagen werden Material aus LKABs Mine in nordschwedischen Gällivare und später aus dem Per-Geijer-Vorkommen nahe Kiruna, ebenfalls im Norden, verwenden, sobald dieses abgebaut wird. Laut LKAB handelt es sich bei Per Geijer im Wesentlichen um ein Eisenlager mit hohen Konzentrationen an Phosphor und Seltenen Erden. Die Entdeckung dieser Lagerstätte sorgte Anfang 2023 für Schlagzeilen, da sie als größte in Europa eingestuft wurde. Das benachbarte Norwegen beansprucht diesen Titel mittlerweile mit seinem Fen-Vorkommen (wir berichteten).

Im August reichte LKAB Anträge für drei Projekte ein, um im Rahmen des Critical Raw Materials Act als strategisch anerkannt zu werden. Mit diesem Gesetz verfolgt die Europäische Union das Ziel, ihre Abhängigkeit von Importen kritischer Mineralien zu verringern, indem sie den heimischen Bergbau, die Verarbeitung und das Recycling ausbaut. Strategische Projekte profitieren dabei von einem beschleunigten Genehmigungsverfahren. Neben dem Vorhaben in Luleå wurden von LKAB auch die Eisenerzmine in Gällivare und das Per-Geijer-Vorkommen eingereicht.

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