Lieferketten für nationale Sicherheit sollen gestärkt werden. Angeschlagener heimischer Hersteller von Galliumarsenid-Halbleitern war zuvor im Besitz eines US-Unternehmens.
Das Vereinigte Königreich hat eine heimische Fabrik für Galliumarsenid-Halbleiter erworben, die zuvor im Besitz des US-Unternehmens Coherent Inc. war. Wie Reuters berichtet, sei das Werk finanziell angeschlagen gewesen, die Kaufsumme werde mit umgerechnet 27 Millionen US-Dollar beziffert. Mit dieser strategischen Investition solle die britische Verteidigungslieferkette gestärkt werden, schreibt die Regierung. Die Fabrik Werk in Newton Aycliffe in Nordengland, die nach der Übernahme in in Octric Semiconductors UK umbenannt wurde, sei der einzige sichere inländische Hersteller von Galliumarsenid-Halbleitern, heißt es weiter. Diese Materialien werden unter anderem zur Verbesserung von Kampfjets eingesetzt.
Auch zahlreiche andere Technologien kommen heute kaum ohne Halbleiterchips aus, die auf Rohstoffen wie Gallium und Silizium basieren. Wegen dieser essentiellen Bedeutung und wegen ihrer doppelten Verwendungsmöglichkeit (Dual-Use-Güter) für zivile wie militärische Zwecke gelten Halbleiter längst als wichtig für die nationale Sicherheit. Nicht nur haben das Vereinigte Königreich und andere Länder eigene Halbleiterstrategien auf den Weg gebracht, die High-Tech-Bauteile sind auch zum Gegenstand geopolitischer Auseinandersetzungen geworden. Vor zwei Jahren erließen etwa die USA Exportkontrollen, um Chinas Zugang zu modernen Chips einzuschränken, als mutmaßliche Reaktion brachte die Volksrepublik im Sommer 2023 Ausfuhrauflagen für die wichtigen Halbleitermaterialien Gallium und Germanium auf den Weg.
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