Bei einer Veranstaltung in Frankfurt plädiert die US-Finanzministerin für mehr Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Europa bei kritischen Mineralien.

Vor einer Woche haben die Vereinigten Staaten umfassende Zölle auf chinesische Importe angekündigt – nun betonte die Finanzministerin des Landes Janet Yellen, dass die USA keine Abkopplung von China anstreben, sondern sich diversifizieren wollen. Auf einer Veranstaltung in Frankfurt sprach Yellen über die Beziehungen zwischen den USA und der EU und hob die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft hervor. Sie ging auch auf die Abhängigkeit beider Partner von China in Bereichen wie kritischen Mineralien ein, da die globalen Lieferketten zu stark in der Volksrepublik konzentriert seien. Um diese Situation zu entschärfen, plädierte Yellen für mehr Zusammenarbeit im Rahmen des sogenannten „Friend-Shoring“, also der Bildung belastbarer Netzwerke durch wirtschaftliche Beziehungen zu gleichgesinnten Nationen.

In diesem Zusammenhang nannte die Finanzministerin das 2023 vorgeschlagene Rohstoffabkommen zwischen den USA und der EU, über das derzeit verhandelt wird. Dieses wäre für beide Seiten von Vorteil; in diesem Rahmen würden kritische Mineralien, die in der EU abgebaut oder verarbeitet werden, für Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge im Rahmen des U.S. Inflation Reduction Acts in Frage kommen. Dies könnte europäische Automobilhersteller wettbewerbsfähiger machen und die westlichen Rohstofflieferketten stärken.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat in ihren Reden zu den Beziehungen zwischen der EU und China einen ähnlichen Ton angeschlagen. So sagte von der Leyen im März 2023, sie halte eine Abkopplung von China weder für machbar noch liege es im Interesse Europas. Die Volksrepublik sei ein wichtiger Handelspartner, aber die Beziehungen müssten neu austariert werden.

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