Ab 2025 soll Rohmaterial aus Vietnam in Kanada aufbereitet werden. Zugleich wird die Zusammenarbeit mit Frankreich ausgebaut.
In der kanadischen Provinz Saskatchewan entsteht derzeit eine Verarbeitungsanlage für Seltene Erden – es wäre die erste heimische und einige der wenigen außerhalb des Rohstoffgiganten China. Bereits ab nächstem Jahr soll dort Rohmaterial aus Vietnam, das sich zu einem bedeutenden Produzenten Seltener Erden entwickeln will, weiterverarbeitet werden. Eine entsprechende Vereinbarung hat der Betreiber der Anlage, das staatlich geförderte Forschungs- und Technologieorganisation Saskatchewan Research Council (SRC), am Montag mit der vietnamesischen Hung Thinh Group (HTG) unterzeichnet. Von Juni 2025 bis 2030 sollen jährlich bis zu 3.000 Tonnen Seltenerdkarbonat geliefert werden, ausreichend für die Produktion von etwa 400 Tonnen Seltenerdmetall pro Jahr. Die kritischen Rohstoffe sind unerlässlich für zahlreiche grüne und digitale Technologien. Der Bau der Anlage wurde in jüngster Vergangenheit bereits durch verschiedene Regierungseinrichtungen mit Millionenbeiträgen unterstützt ; sie soll als Katalysator für den Rohstoffsektor in ganz Kanada fungieren und die mittlere Lieferkette stärken.
Kanada und Frankreich als Rohstoffpartner
Zeitgleich gab die Regierung von Saskatchewan bekannt, mit Frankreich eine Absichtserklärung über die Entwicklung von Lieferketten für strategische Mineralien unterzeichnet zu haben. Im Fokus stehen nachhaltige, sichere Lieferketten, Forschung im Bereich kritischer Mineralien und das gemeinsame Ziel, die Treibhausgasemissionen zu senken. Während das ressourcenreiche Kanada sich als führender Rohstoffproduzent etablieren will, befindet sich in Frankreich eine der wenigen Seltenerdanlagen in Europa, betrieben von dem Chemiekonzern Solvay. Wie wir berichteten, soll die Verarbeitungsanlage erweitert werden, um die europäische Wertschöpfungskette für Dauermagneten aus Seltenen Erden stärken. Diese für Elektromotoren und Windkraft wichtigen Komponenten werden derzeit fast zu 100 Prozent aus China in die EU importiert.
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