Absichtserklärungen zu nachhaltiger Entwicklung und kritischen Mineralien unterzeichnet. Der Inselstaat ist ein wichtiger Nickel- und Zinnproduzent.
Am Mittwoch haben das Vereinigte Königreich und Indonesien eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei kritischen Mineralien unterzeichnet. Der Fokus liegt laut Reuters auf dem politischen Dialog und dem Austausch von Wissen und Technologien, um die Lieferketten zu stärken und nachhaltigen Abbau sowie Verarbeitung zu gewährleisten. Die Vereinbarung wurde von der britischen Entwicklungsministerin Anneliese Dodds und dem indonesischen Minister für Energie und Bodenschätze Bahlil Lahadalia in Jakarta unterzeichnet. Am Tag zuvor war eine Absichtserklärung über nachhaltige Entwicklung und die Stärkung von Frauen und Mädchen vorausgegangen. Dodds hält sich zu einem dreitägigen Besuch in dem Inselstaat auf und wird an mehreren bilateralen Treffen teilnehmen.
Die größte Volkswirtschaft Südostasiens hat eine bedeutende Bergbauindustrie
Indonesien ist ein Schwellenland und die größte Volkswirtschaft Südostasiens. Die Energieversorgung erfolgt größtenteils mit Kohle, obwohl großes Potenzial für Erneuerbare Energien existiert. Die Zusammenarbeit mit UK soll nach Angaben der Botschaft in Jakarta auch dazu dienen, die Anstrengungen in diesem Bereich zu verstärken.
Indonesien will seine nachgelagerte Rohstoffverarbeitung weiter ausbauen und mehr von seinen Bodenschätzen profitieren. Mit einer Reihe von Ausfuhrverboten für unverarbeitete Rohstoffe sollen Investitionen angezogen werden. Indonesiens kritische Mineralien sind nicht nur für den Inselstaat selbst, sondern weltweit für die Umstellung auf saubere Energie wichtig. Das Land ist der führende Produzent von Nickel, einem Metall, das als Kathoden- oder Anodenmaterial in Batterien verwendet wird. Darüber hinaus ist Indonesien der zweitgrößte Zinnproduzent der Welt. Das Metall wird hauptsächlich zum Löten von elektrischen Bauteilen, aber auch zur Beschichtung von Gläsern für Solarpaneele verwendet.
Mit seinem großen Kohleabbau verfügt Indonesien außerdem über das Potenzial zur Förderung weiterer kritischer Mineralien wie Seltenen Erden oder Germanium, die in bestimmten Kohleaschen und -schlämmen enthalten sind. Das indonesische Ministerium für Energie und Bodenschätze kündigte letztes Jahr an, dass es Studien zur Prüfung der Wirtschaftlichkeit begonnen hat (wir berichteten).
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