Steigerung der lokalen Wertschöpfung sowie globale Unterstützung notwendig.

Die weltweiten Investitionen in Rohstoffe für die Energiewende können mit der rasant wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten – zu diesem Ergebnis kommt die Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) in einem neuen Report. Dieser hat global 110 neue Bergbauprojekte im Wert von 39 Milliarden US-Dollar ermittelt; um die Netto-Null-Emissionsziele für 2030 zu erreichen, seien jedoch allein rund 80 neue Kupferminen, jeweils 70 zusätzliche für Lithium- und Nickel sowie für 30 für Kobalt notwendig. Zwischen 2022 und 2030 könnte so eine Investitionslücke von 180 bis 270 Milliarden Dollar entstehen.

Für mineralienreiche Entwicklungsländer insbesondere in Afrika biete dies ebenso Chancen wie Risiken, schreibt UNCTAD. Herausfordernd könne es vor allem für diejenigen werden, die stark vom Rohstoffexport abhängig sind. Um ihre Wirtschaft zu diversifizieren, den eigenen Mineralienreichtum voll auszuschöpfen und von der steigenden Nachfrage zu profitieren, müssten die Entwicklungsländer über die Lieferung von Rohmaterial hinausgehen und die Wertschöpfung vor Ort steigern. Einige Staaten wie Namibia haben bereits Exportverbote für unverarbeitete Rohstoffe erlassen.

UNCTAD weist zudem auf die nötige globale Unterstützung hin; es brauche nachhaltigere und transparentere Bergbauverträge sowie Explorationslizenzen zur Stärkung der regionalen Industrie. Auch die Vereinten Nationen selbst sehen sich hier in der Pflicht. Wie wir berichteten, hat die Organisation dieser Tage einen Ausschuss ins Leben gerufen, dem die Regierungen von fast 100 Industrie- und Entwicklungsländern angehören und der sich mit ökologischen und sozialen Fragen der Rohstoffgewinnung befassen soll.

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